9. Zittauer Abendlauf und erneut Hammerl vorn
Verdiente Medaillen bei den Kreis- Kinder- und Jugendspielen auf der Flachstrecke
Es war nach langer Corona Pause nun endlich wieder mal so weit. Unsere 9. Auflage zum Inliner Abendlauf wurde in der Weinau in Zittau gestartet. Es war in diesem Jahr ein überschaubares Starterfeld. Sport verliert unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen immer mehr an Bedeutung. Das beobachten wir seit längerem bei jeder Veranstaltung. Das ist ein gesellschaftlicher Schaden, der über viele Jahre nicht mehr geschlossen werden kann. Es ist die gleiche Problematik, wie die Folgen des Schulausfalls in der Corona Zeit.
Aber für die Teilnehmer, welche am Start waren, hat es sich gelohnt. Denn es waren gleichzeitig unsere Kreis- Kinder- und Jugendspiele für Inliner bis Rollskiläufer. Es war allerdings in diesem Jahr kein Sachsen- Cup Rennen im Rollski, obwohl wir uns erneut um eine Landesmeisterschaft beim Verband angemeldet hatten. Wir haben allerdings niemals eine Zu- oder Absage bekommen. Erst nach meiner Nachfrage vor einer Woche, ob es in diesem Jahr noch eine Landesmeisterschaft auf der Flachstrecke geben wird, gab es die Antwort: Nein!!!???
Das ist natürlich für diese Sportart und deren Sportler auch keine Motivation, in dieser schwierigen Zeit die Athleten bei der Stange zu halten.
Einen Dank an die Bertsdorfer Skivereinssportler und die Familie Hammerl, welche sich der Konkurrenz stellten und damit noch zu der einen oder anderen spannenden Entscheidung beitrugen.
Für die knappste Tagesentscheidung sorgten unsere beiden Jungen Nepomuk Reichl und Moritz Große, die am Ende nur eine halbe Sekunde trennte. Endlich gewann Annika Bensch ihre erste harte Goldmedaille. Lange hat sie daraufhin gearbeitet. Nun endlich hat es geklappt. Obwohl sie mächtig aufgeregt und hippelig vor dem Start war. Am Ende war es eine klare Entscheidung für sie. Bruno Völkel und Charlotte Richter (beides Silbermedaillengewinner bei den diesjährigen Sachsenmeisterschaften- Berg in Seiffen) lieferten sich ein schönes Kopf an Kopf Rennen über die 5 km. Charlotte konnte sich immer schön im Windschatten von Bruno aufhalten. Am Ende machte Bruno einen kapitalen Fahrfehler, weil er eine Runde zu zeitig in die Zielgasse einbog. Diesen Fehler nutzte Charlotte und ließ sich damit den Gesamtsieg über die 5 km nicht mehr nehmen.
Jonas Große musste auf der 7 km Strecke dem Inliner Fahrer Lucas Hammerl mit 5 Sekunden Vorsprung den Sieg überlassen. Bei den Damen über die 7km gab es bis zum Ende hin ein Kopf an Kopf Rennen. Drei Damen innerhalb von zwei Sekunden. Die Nase vorn hatte am Ende Katja Richter vor Stefanie Randig und Nina Schlüter (BSV), welche damit aber ihre AK Juniorinnen gewann. Levana Pihan konnte das hohe Tempo nur bis in Runde fünf, teilweise auch als Führende, mitgehen. Dann fiel sie aus der Spitzengruppe und überfuhr bei den Juniorinnen als Dritte die Ziellinie.
Ein sehr beherztes Rennen machten die Läufer/innen über die 10 km. Anton und Susi hielten sich lange im Hauptfeld auf und konnten somit von der hohen Geschwindigkeit profitieren. Anton war sogar bis in Runde drei mit dem Führenden ein Stück vor dem Feld gelaufen. Dann wurde er eingeholt und verlor aber nicht den Anschluss. Im Gegenteil. Er stürmte regelrecht an der Spitze des Feldes seine zwei letzten Runden Richtung Ziel. Susi musste in der letzten Runde abreißen lassen. Sie gewann aber dennoch mit einem neuen Streckenrekord über 10 km bei den Damen ihre AK. Bei den Junioren und den Herren über 15 km war es spannend bis in die letzte Runde. Nachdem das Rennen in den ersten Runden nicht zu schnell war, entschied Franz Heinrich, sich alleine vor dem Feld auf den Weg in Richtung Ziel zu machen. Am Anfang konnte er auch Runde um Runde seinen Vorsprung vor dem Hauptfeld vergrößern. Es schien, als hätte er den Sieg schon sicher auf seiner Seite. Vor allem als auch der uns bekannte Sieger des letzten Rennens, Anton Hammerl, abreißen lassen musste. Die Durchgangszeiten stimmten und der Griff nach dem Streckenrekord von Philipp Schwär von 2017 schien möglich. Aber so einfach war es am Ende dann doch nicht. Nachdem die Läufer über 10 km das Rennen auf ihrer letzten Runde noch einmal so richtig angeheizt hatten und sich das Verfolgerfeld noch einmal gesammelt hatte, begann eine gnadenlose Aufholjagd. Und so verlor der führende Franz von Runde zu Runde seinen bis dahin erheblich ausgebauten Vorsprung. Er hatte es mitbekommen, dass die Verfolger ihm auf die Pelle rückten. Er stand unter Druck. Seine Entscheidung, sich ganz alleine vor dem Feld davon zu machen, wurde immer fraglicher. Die erbarmungslose letzte Runde brachte dann die Entscheidung. Anton Hammerl, der mit seinen Speed Inlinern unterwegs war, sammelte Franz nach einem turbulenten aber ganz erfahrenen Rennen noch ein und gewann an diesem Abend zum wiederholten Male die Gesamtwertung. Franz rettete sich dann als bester Junior dieses Abends knapp auf gesamt Platz zwei ins Ziel. Dritter in der Gesamtwertung wurde Thomas Richter (zweiter seiner AK), der an diesem Abend zum ersten Mal auf Rollski stand. Hut ab vor der Leistung.
So gab es bis zum Schluss Spannung und Hoffnung. Es wurde auf keinen Fall langweilig.
Wir bedanken uns noch einmal bei allen Kampfrichtern für ihre Unterstützung. Wir sagen auch noch einmal Danke bei der Stadt Zittau, die uns wie gewohnt eine gepflegte Außenrunde für unser Rennen zur Verfügung stellte. Gefährlich wurde es wieder Mal, als ein Sportfreund alle Weisungen unserer Streckenposten missachtete und mit seinem Bus auf der Rennstrecke Richtung Stadion fuhr. Wenn dort in diesem Moment die Männer mit dem Hauptfeld angeschossen kommen, gibt es eine gnadenlose Katastrophe. Deshalb versuchen wir in Zukunft auch, eine sichere, andere Strecke für dieses Rennen zu finden, da es bereits zum wiederholten Male zu solch einem Vorfall kam. Rollski ist eine Geschwindigkeitssportart. Da gibt es nicht viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen. Vor allem gibt es gar keine Zeit, um auf der Strecke eine Diskussion zu führen. Wir hatten Glück.
Hals und Beinbruch V.H. Juli 2022